Liechtenstein
Die Liechtensteiner Finanzbranche ist das Herzstück der Wirtschaft. In den 17 Banken und sonstigen Einrichtungen arbeiten 3200 Erwerbstätige, die ein Kundenvermögen von geschätzten 100 Milliarden Euro verwalten. Im weiteren Dienstleistungssektor sind 16.500 Menschen beschäftigt, in der Landwirtschaft noch ganze 272 Personen.
Ganz Liechtenstein mit seiner Fläche von 160 Quadratkilometern ist etwa so groß wie die Stadt Bonn. Das Land ist seit 1924 durch eine Währungs- und Zollunion mit der Schweiz verflochten, im Gegensatz zum großen Nachbarn aber seit 1995 auch Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum und dadurch eng mit der EU verwoben und wirtschaftlich integriert. Mehr als 60 Prozent der Arbeitskräfte kommen aus dem Ausland, vorwiegend aus der Schweiz, Deutschland und Österreich.
Das kleine Land ist eine der letzten Erbmonarchien. Träger der Souveränität sind sowohl der Fürst als auch das Volk, was nach einer Volksabstimmung im März 2003 bestätigt worden ist. Die Verfassung von 1923 garantiert die Religionsfreiheit, doch die katholische Kirche ist ebenfalls laut Verfassung die liechtensteinische Landeskirche und genießt Privilegien.
Der Fürst vertritt das Land als Staatsoberhaupt gegenüber auswärtigen Staaten und arbeitet mit der Regierung in außenpolitischen Fragen zusammen. Besondere Staatsverträge bedürfen der Zustimmung des Landtages und unterliegen einem Referendum. Im Mittelpunkt der liechtensteinischen Außenpolitik steht die solidarische Integration in die internationale Staatengemeinschaft.